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Selene - H-2A (013)

Kaguya (Selene)Erforschung der mineralogischen Zusammensetzung des Mondes, der Topographie, der Geologie, des Schwerefeldes und des Plasmas im Mond- und Sonne-Erde-System.

» Daten:
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Start: |
14. Sep. 2007, 01:31 GMT
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Ziele: |
Manöver: 03. Okt. 2007, 21:20 GMT Manöver: 09. Okt. 2007, 00:36 GMT Manöver: 12. Okt. 2007
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Ende: |
10. Juni 2009, 18:25 GMT Einschlag (Mond)
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» Nutzlast: |
Wissenschaftliche Experimente, Relay Satellit, VRAD Satellit
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 Kaguya (Projektname: Selene = SELenological and Engineering Explorer) war die erste Mondsonde der japanischen Raumfahrtagentur NASDA. Der Start war ursprünglich bereits Ende 2003 vorgesehen. Aufgrund des Fehlstarts der H-2A-Rakete Ende 2003 wurde er zunächst auf August 2006 verschoben. Später verschob sich der Start weiter ins Jahr 2007. Die Sonde ist Teil eines ehrgeizigen, auf dreißig Jahre angesetzten Forschungs- und Entwicklungsprogramms Japans, an dessen Ende eine bemannte Mondstation steht.
Der Start von Kaguya erfolgte am 14. September 2007 vom Tanegashima Space Center an Bord einer H-IIA-Rakete. Nach dem Aussetzen zweier Hilfs-Satelliten soll der Orbiter für die Dauer eines Jahres die Mondoberfläche aus dem Orbit erforschen und anschließend eine weiche Landung versuchen. Die primären Ziele der Mission beinhalten das Studium der mineralogischen Zusammensetzung des Mondes, der Topographie, der Geologie, des Schwerefeldes und des Plasmas im Mond- und Sonne-Erde-System. Außerdem soll die Sonde Technologien testen, die für spätere Mondmissionen entscheidend sind.
Am 29. September gelang erstmals die Aufnahme einer Bilderfolge der Erde in hochauflösender Bildqualität. Die Fotos zeigen die Erde aus 110.000 km Entfernung Nach zwei Kurskorrekturen erreichte die Sonde am 3. Oktober 2007 den Mond und trat um 21:20 GMT in einen polaren Mondorbit zwischen 101 km und 11.471 km Höhe ein. Für einen Umlauf benötigte Kaguya 16 Stunden und 42 Minuten.
Am 9. Oktober um 0:36 GMT setzte Kaguya den Relaissatelliten Rstar in eine lunare Umlaufbahn aus, die zwischen etwa 100 km und 2400 km über der Mondoberfläche liegt Drei Tage später folgte der VRAD-Satellit, dessen Bahn niedriger verläuft und der zur Kommunikation der Erde mit dem Hauptorbiter während der Flugphasen, in denen er sich hinter dem Mond befindet, dient. Am 19. Oktober 2007 trat der Orbiter planmäßig in seinen polaren Zielorbit mit einer zweistündigen Umlaufzeit ein. Nach der Absenkung der Apoapsis liegt die Bahnhöhe zwischen 80 km und 123 km über der Mondoberfläche. Dieser Orbit wurde ein Jahr lang beibehalten, wozu etwa alle zwei Monate Bahnkorrekturen stattfanden. Zwei Tage später wurde Kaguya in den operationellen Modus versetzt und mit der Systemüberprüfung begonnen.
Während der Testphase der Ikegami HDTV-Kamera nahm der Orbiter am 31. Oktober zwei mehrminütige Filme in hochauflösender Qualität auf. Es waren die ersten HDTV-Bilder, die von der Mondoberfläche angefertigt wurden. Die Testphase aller Bordsysteme war nach zwei Monaten beendet und Kaguya nahm am 21. Dezember 2007 seinen Wissenschaftsbetrieb auf. Nach Angaben der JAXA arbeiten das Röntgen- sowie das Ladungsteilchenspektrometer (CPS) noch nicht mit voller Kapazität. Ersteres besteht aus vier einzelnen Kameras, die zusammengeschaltet werden können, um eine höhere Auflösung zu erreichen. Während der Überprüfung zeigte sich beim Simultanbetrieb ein zu hohes Rauschen. Beim CPS war es zu Überhitzungen gekommen, wenn das Gerät länger als zwei Stunden eingeschaltet war.
Kaguya schlug am 10. Juni 2009 um 20:25 MESZ in der Nähe des Kraters Gill mit etwa 6.000 km/h auf der Mondoberfläche auf und beendete damit seine Mission. Der Aufschlag und der dadurch aufgewirbelte Staub konnten mit erdgebundenen Teleskopen beobachtet werden. Die Auswertung der von Kaguya gewonnenen Daten wird noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Eine Karte der Mondoberfläche zur Verteilung von Uran, Thorium und Kalium konnte auf Basis der Messungen des Gammastrahlenspektrometers (GRS) vom 14. Dezember 2007 bis 17. Februar 2008 und vom 7. Juli bis 31. Oktober 2008 erstellt werden. |
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